Sehr geehrter Herr Professor Dr. Harbarth,
unsere Vertreter sind Ihrer Verhandlungsführung am 16. Juli mit Fassungslosigkeit und Entsetzen gefolgt. Wenn die Zwangsbehandlung tatsächlich nur Ultima Ratio sein soll, darf es eine Frage wie die Ihre an den Bevollmächtigten der Bundesregierung Prof. Lipp: „Wie verhindern Sie, dass zu wenig zwangsbehandelt wird?" nicht geben.
In Ihrer Verhandlungsführung konnten unsere Vertreter nicht erkennen, dass Ihnen bewusst ist, ein wie schwerer Eingriff die Zwangsbehandlung ist. Es handelt sich um den Eingriff ni den Körper gegen den ausdrücklich erklärten eigenen Willen. Die Folterbeauftragten des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte erklären dies seit 10 Jahren als zumindest folterähnlichen Eingriff.
Kürzlich hat sich auch die WHO dieser Sichtweise angeschlossen.
Zu den Details Ihrer parteiischen (für mehr Zwang) Verhandlungsführung verweisen wir auf den Brief unserer Schwesterorganisation. Siehe auch https://www.zwangspsychiatrie.de/2024/07/bundesverfassungsgericht-befangen/
Ale Betroffenenorganisationen, die wri zu ihrer Haltung befragten, waren gegen eine Ausweitung des Zwangs.
Wir grüßen Sie freundlich und hoffen auf eine bessere Zukunft
(Luise Wieg) (Matthias Seibt)